myDepot Chance – Die Startaufstellung

 

Es geht los. Seit dem 1. September 2014 läuft unser myDepot Chance und versucht von nun an, in einem schwierigen Marktumfeld Renditen zu erzielen, die oberhalb der Benchmark liegen. Sie besteht aus 60 Prozent Aktien mit dem MSCI World-Index und 40 Prozent Anleihen mit einem europäischen Anleiheindex.

Wir haben mit myDepot Chance ein eigenes Portfolio entwickelt, das die Vorteile einer wissenschaftlichen Asset Allocation mittels ETFs mit einer strategischen Anpassung des Depots an langfristige Markt- und Megatrends verbindet. Wir analysieren viermal im Jahr die Tendenzen auf den Finanzmärkten, die Weltwirtschaft sowie politische Entwicklungen und technologische Trends. Die Ergebnisse können, aber müssen nicht, zu Umschichtungen im Portfolio führen. Diese Analysen stellen das Herzstück unseres Asset Allocation PLUS-Ansatzes dar.

MyDepot Chance basiert auf unserem gleichnamigen Musterportfolio „Chance“ und in- vestierbaren ETFs. Das myDepot Chance richtet sich dabei an Anleger, die hohe Rendi- ten suchen und dafür bereit sind, breit diversifiziert über die verschiedensten Anlage- klassen zu investieren und gewisse Kursrisiken in Kauf zu nehmen.

Alle Anlageklassen unserer Startaufstellung bewegen sich innerhalb der definierten Bandbreiten – wie auch alle möglichen zukünftigen Umschichtungen. Aufgrund des gegenwärtigen Zinsumfeldes und der Aktienmärkte haben wir uns für 70 Prozent Aktien, 20 Prozent Anleihen und 10 Prozent Liquiditätshaltung entschieden.

Aufteilung der Anlageklassen 

Der Aktienanteil teilt sich auf in 45 Prozentpunkte Industrie- und 25 Prozentpunkte Entwicklungsländer. Die Gewichtung liegt dicht bei den Anteilen des Bruttoinland- produktes der jeweiligen Weltregionen. Mit der Ausnahme Japans sind alle OECD- Staaten vertreten.

Ebenfalls haben wir, da kleinere und mittlere Unternehmen häufig an einer Aktienhausse stärker teilnehmen, für Europa und Amerika Small- und Mid-Cap-Indizes gewählt sowie für die Large Caps gleichgewichtete Indizes (Equal Weight). Dies erlaubt eine konsequente Umsetzung der Mid/Small Cap-Strategie und erhöht unserer Meinung nach auch die Chancen bei Large Caps. Daneben setzen wir auf Dividendenwerte.

Eine Aktienquote von 70 Prozent erscheint auf den ersten Blick risikoreich, mehren sich doch in jüngster Zeit wieder die Kassandrarufe nach einer neuen Finanzkrise. Nach unserer Auffassung gibt es jedoch momentan keine Alternative zu Aktien. Sie gehören in jedes Depot und sollten dort in Abhängigkeit vom eigenen Risikoappetit und Renditewunsch auch offensiv eingesetzt werden. Wir sehen kurz bis mittelfristig kein großes Rückschlagpotenzial bei Aktien.

Die Märkte in Amerika, Asien und Europa schwimmen in Liquidität, die quasi nach Anlagemöglichkeiten schreit. Als Anlageklassen profitieren hiervon Sachwerte, also Aktien und Immobilien. Denn nur hier sind überhaupt noch positive Realrenditen zu verdienen.

Viele Anleiherenditen decken kaum die Inflationsverluste ab. Die Umlaufrendite der festverzinslichen Wertpapiere der Bundesrepublik liegt um ein Prozent herum. Der jüngste EZB Beschluss befeuert diese Entwicklung weiter. Mit sinkenden Zinsen werden zwar die Bestandsrenditen der bereits im Umlauf befindlichen Anleihen steigen. Doch mit den steigenden Kursen erhöht sich das Rückschlagpotenzial: Steigen die Zinsen an, werden Anleihebesitzer erhebliche Kursverluste einfahren. Und dieses Risiko gehen sie ein, um heute Renditen von zumeist unter 2 Prozent zu verdienen. Somit wird kurz- bis mittelfristig auch eine mögliche Reduzierung der Liquidität der FED in den USA kaum dazu führen, dass Sachwerte abstürzen und Anleihen attraktiver werden.

Entsprechend unserer Erwartungen zu den Anleihekursen ist unsere Anleihequote niedrig und an der unteren Bandbreite. Für die Anleihen haben wir gemäß unserem Investitionsansatz, wie er in den Büchernausführlich beschrieben ist, Euro-denominierte Indizes ausgesucht.

Wir haben, um Renditebeiträge zu erzielen, sehr langläufige Staatsanleihen (15+) mit in das Portfolio aufgenommen. Diese Anleihen liefern eine gute Umlaufrendite, allerdings bei höherem Zinsänderungs-Risiko. Darüber hinaus setzen wir für auskömmliche Renditen auf High-Yield- und Schwellenländer-Anleihen. Fünf Prozent Unternehmensanleihen mit den unterschiedlichsten Ratings aus den unterschiedlichsten Ländern sind ebenfalls enthalten. Die ETFs finden Sie hier detailliert aufgelistet. Alle ETFs können Privatanleger, die möglicherweise Interesse haben, das Depot nachzubauen, über Banken und Sparkassen erwerben.

Bewusst haben wir bei der Startaufstellung auf Gold und andere Rohstoffe sowie Immobilien verzichtet. Aus europäischer Sicht könnte sich der Goldpreis zwar positiv entwickeln, da er in US-Dollar quotiert wird. Wenn der Dollar weiter gegenüber dem Euro an Boden gewinnt, wird der Goldpreis in Euro entsprechend steigen. Die Gewinne bestünden dann aus Währungsgewinnen. Doch dazu braucht man nicht in Gold zu investieren, um sie mitzunehmen. Diese Investition wäre besser in einem Anleiheindex angelegt.

Wir sehen wir im derzeitigen Umfeld für Gold nur Chancen als Krisenwährung. Bei Öl und anderen Rohstoffen erwarten wir angesichts einer weiter schwachen Weltkonjunktur und unklaren Wachstumsaussichten in China keine großen Wertzuwächse.

Bankübliches Festgeld ist so unattraktiv, dass wir die Liquidität auf Tagesgeldkonten parken. Als Anlagezins verwenden wir hierbei den durchschnittlichen Tagesgeldzins, der in der FAZ veröffentlicht wird, auch wenn es individuell noch attraktivere Ange- bote auf dem Markt gibt.

Insgesamt sieht unser myDepot damit wie folgt aus:

Wir werden die weitere Entwicklung von myDepot Chance auf unserer Webseite transparent wiedergeben und kommentieren.

09.09.2014

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